„Flammschutz hat für Nordmann große strategische Bedeutung.“ Interview mit Ralf Meier

In den letzten 1,5 Jahren hat ein europäisches Nordmann-Team an einer „Roadmap für Flammschutzmittel“ gearbeitet. Was kann man sich darunter vorstellen?
Der Gedanke zur Roadmap ist vor zwei Jahren entstanden und hatte das Ziel, ein umfassendes Verständnis für den gesamteuropäischen Markt zu erlangen und eine Strategie für die Gruppe zu entwickeln. Betrachtet wurde, welche Potenziale unsere Flammschutzmittel in den einzelnen Märkten haben. Als Ergebnis haben wir ganz konkrete Sourcing-Ziele und auch Geschäftsmöglichkeiten identifiziert. Es wurde aber auch deutlich, dass wir weitere Maßnahmen brauchen, um wirklich das volle Potenzial unserer Produkte auszuschöpfen.
Das Projekt startete im Februar 2020 mit einem Workshop in Warschau und wurde dann im Mai bei einem weiteren Treffen fortgeführt, dann leider nur noch virtuell aufgrund der Corona Pandemie.
Mit dabei waren immer um die 20 bis 30 Kolleg*innen aus ganz Europa. Diesen Januar fand ein abschließendes Meeting statt und wir konnten unserer Geschäftsführung eine Strategie vorschlagen, wie wir uns zukünftig im Bereich Flammschutzmittel europaweit aufstellen möchten.
Inzwischen konnten wir bereits die ersten Erfolge verzeichnen. Wir haben neue Lieferanten dazugewonnen und konnten bestehende Lieferanten zum Teil auf weitere Märkte innerhalb der Nordmann-Gruppe ausdehnen.
Sie haben ab Juli 2021 die Rolle des Business Managers Flame Retardants Europe übernommen. Welche neuen Aufgaben kamen mit dieser Position auf Sie zu?
Neben meiner bisherigen Verantwortung für den Bereich Flame Retardants in Deutschland und der Schweiz, werde ich zukünftig für alle technischen Aspekte und die geschäftliche Entwicklung in ganz Europa zuständig sein. Meine Aufgabe innerhalb dieses neuen Europakonzeptes ist es unter anderem, die einzelnen Aktivitäten in den verschiedenen Niederlassungen zu bündeln, ggf. Synergien aufzudecken und für den Know-how–transfer zu optimieren. Das in der Gruppe vorhandene Wissen möchte ich für alle Niederlassungen und Kolleg*innen, die sich mit Flammschutzmitteln befassen, verfügbar machen. Auch die Kommunikation untereinander soll intensiviert werden. Sehr wichtig ist unsere Sichtbarkeit, sei das durch ein Intranet, um dort Succses-Stories miteinander zu teilen, oder gemeinsame Auftritte bei Messen oder Tagungen. Hier können wir in Europa noch aktiver werden.
Welche Vorteile bringen die Veränderungen für Nordmann-Kunden mit sich?
Viele unserer Kunden, die wir z.B. in Deutschland beliefern, haben auch internationale Niederlassungen. So konnten wir erst kürzlich über unser Nordmann-Netzwerk einem Kunden Produkte an dessen Standort in UK liefern. Dies gilt selbstverständlich auch nicht nur für Deutschland, sondern für alle Länder. Einer der wichtigsten Vorteile für Nordmann-Kunden ist daher sicher die Verfügbarkeit unserer Flammschutzmittel in ganz Europa, gepaart mit unserer Expertise.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Geplant sind unter anderem gemeinsame Kundenbesuche oder auch Produktrainings. Wir wollen zudem ein internationales Projektmanagement implementieren, so dass wir insbesondere unsere internationalen Kunden noch besser mit den richtigen Rohstoffen zur richtigen Zeit am richtigen Ort versorgen können. Ich denke, wenn wir noch enger zusammenarbeiten, können wir unsere Wachstumsziele erreichen. Der Bereich Flammschutz ist für Nordmann von großer strategischer Bedeutung. Wir haben bereits heute mit einigen Produkten unserer Eigenmarke NORD-MIN® eine führende Marktposition. Diesen Erfolg möchten wir nun auf weitere europäische Ländern ausweiten.
